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Die HLB besitzt mehr als 1000 Broschüren, Monographien und Zeitschriften aus der Zeit des sog. „Kirchenkampfes“ von 1933 bis 1945. Als „Kirchenkampf“ wird der Konflikt innerhalb der Deutschen Evangelischen Kirche zwischen der Bekennenden Kirche und den Deutschen Christen von 1933 bis etwa 1939 bezeichnet; in einem weiteren Sinne wird aber auch die Epoche der deutschen Kirchengeschichte von 1933 bis 1945 insgesamt so bezeichnet.

Dieses Schrifttum gibt die damalige Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Kirchenpolitik wieder und dokumentiert zugleich die verschiedenen Positionen von Bekennender Kirche, Deutschen Christen und anderen Gruppen. Einen großen Anteil haben Schriften der Bekennenden Kirche, zu deren Verfassern auch Personen zählen, die in enger Beziehung zur Kirchlichen Hochschule Wuppertal standen. Diesem Erbe fühlt sich die HLB Wuppertal besonders verpflichtet.

Weil dieses Erbe so einmalig und für die kirchenhistorische Forschung von immenser Bedeutung ist, beteiligt sich die HLB an dem Projekt „Digitale Bibliothek des Kirchenkampfes“, das von der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche (AABevK) unterhalten wird. Fakt ist, dass in Bibliotheken und Archiven der Evangelischen Kirche in Deutschland mehr als 10.000 Monografien und Zeitschriften sowie Broschüren und weiteres Kleinschrifttum aus der Zeit des Kirchenkampfes verwahrt werden, die für die Erforschung der Geschichte der evangelischen Kirchen in der Zeit des Nationalsozialismus von unverzichtbarem Wert sind. Hinzu kommen ca. 5.000 Aufsätze, Predigten und sonstige unselbstständige Schriften. Das Projekt identifiziert und erfasst diese Bestände, macht sie damit sichtbar und recherchierbar. Dabei sind zeitliche Rück- und Vorgriffe unverzichtbar. Denn zum einen reicht die Gedankenführung in den Werken oft bis ins 19. Jahrhundert zurück und zum anderen wirkt sie deutlich über 1945 hinaus. So sind auch durchaus Quellen vor 1933 und nach 1945 relevant und verzeichnet.

Das primäre Ziel ist der Online-Bestandsnachweis des Quellenmaterials. Aber wo – aus urheberrechtlichen Gründen – möglich, bietet der Katalog auch den direkten Zugang zu den digitalisierten Volltexten, so dass diese Dokumente für die wissenschaftliche Aufarbeitung frei zugänglich sind. Die Digitalisierung dient dabei zugleich der Bestandserhaltung, da der durch Säurefraß hervorgerufene Papierzerfall diesen wichtigen Bestand an Quellenschriften akut bedroht.

Seit 2023 ist die Projekt-Seite „Digitale Bibliothek des Kirchenkampfes“ mit dem Onlinekatalog unter https://www.kirchenkampf.info/ im Netz. Hier sind die Bestände der HLB zusammen mit denen vieler anderer Bibliotheken und Archive nachgewiesen. Dabei sind in der HLB so gut wie alle Werke erfasst und so weit digitalisiert, wie es möglich war. (Die Veröffentlichung muss sich an die urheberrechtlichen Vorgaben halten, darum ist nur eine sukzessive Veröffentlichung von Teilmengen möglich.) Der am 28.2.2024 abgerufene Stand lautete, dass aktuell insgesamt 15.721 Texte, 16.950 Exemplare und 2.761 Digitalisate verzeichnet sind. Für die HLB sind in dem Katalog 1.864 Titeldatensätze ausgewiesen, darunter 705 digitalisierte Werke. Die Bestände der HLB Wuppertal sind nicht nur im Katalog der „Digitalen Bibliothek des Kirchenkampfes“ recherchierbar, sondern auch in der Plattform „Digitale Sammlungen“ auf der HLB-Website selbst. Unter https://viewer.hlb-wuppertal.de/viewer/  finden sich die drei Sammlungen von Digitalisaten „Sammlung Pfarrbibliothek Unterbarmen“, „Werke aus dem Bestand“ und eben „Sammlung Kirchenkampf“ mit etwa 450 digitalisierten Titel aus dem Kirchenkampf.

 

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